Highlights 
 of Innovation. -

Neueste Erkenntnisse im Überblick 


Abstract

Was ist neu?
Der Innovationsprozeß wird abgebildet als System sozio-ökonomisch technischer Regelkreise auf der Basis von Brainware-Technologie mit dem Menschen im Zentrum.

Der Wert für die Wissenschaft: ein hochgradig realitätsnahes Erklärungsmodell mit grundlegend neuen Erkenntnissen und kreativen Lösungen.

Der Nutzen für die Praxis: ein individualisierbares Vielseitigkeits-Tool für unterschiedliche Branchen, Sektoren und Bereiche.

Der einzelne Anwender profitiert von erhöhter Effizienz und gesteigerter Effektivität.
 
 

Einleitung

 

Das Thema Innovation hat einen außerordentlich großen Umfang; alle unsere Lebensbereiche sind betroffen. Es ist sehr vielgestaltig; technische, wirtschaftliche, organisatorische, soziale und andere Gesichtspunkte sind hier von Belang.
  
 Es ist hoch-komplex, d.h. es gibt unklare und auch unbekannte Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge und viele Einflußfaktoren. Es ist äußerst spannend, denn je mehr wir wissen, um so interessanter wird das Phänomen, um so tiefer wird unsere Erkenntnis, um so größer das Verständnis. 
  
 Das Thema ist nicht nur bunt, sondern schillernd; egal ob aus der Makro- oder der Mikro-Perspektive, ob aus kurzer oder langer Sicht, ob theoretisch oder praktisch fundiert, ob wissenschaftlich oder empirisch begründet. Außerdem ist es nie zu Ende, denn menschliche Kreativität kann nicht begrenzt, gebremst oder gelenkt werden.

Der Autor hat das Thema im Verlauf seiner 60-jährigen beruflichen Tätigkeit in Fachartikeln, Büchern und Broschüren behandelt; mal infolge eines konkreten Anlasses, mal um einen summarischen Zwischenstand zu erfassen. Zwei solcher Sammelwerke sind:

-   "Wissenspool Innovation", FAZ-Buch (2002); 507 S.
 -   "Handbuch Innovations-Terminologie" CONSILIUM Collegium (2009); 
     587 S.

Eine dritte Zusammenfassung ist die vorliegende Arbeit. Sie gibt einen verichteten Überblick zu den in den Jahren 2013 - 2018 entstandenen Broschüren, den gewonnene Erkenntnissen und den erarbeiteten Highlights. Von besonderer Bedeutung sind die Zusammenhänge und die Schlußfolgerungen.
 
 Die Aufgabe lautet: das Phänomen Innovation besser verstehen und dem Innovations-Management auf der Basis fundierter Ergebnisse neue Perspektiven erschließen.
 
 

Grundlagen und Terminologie

Der Mensch


Begonnen wird mit derjenigen Erkenntnis, die - in jeder Hinsicht - als die gravierendste angesehen wird, die Einiges von unserem bisherigen Weltbild über Innovation zum Einsturz bringen und die dazu zwingen wird, Innovation neu zu denken; nämlich der Tatsache, daß der Mensch in den rund 100 Prozeßmodellen der Innovation, die von 1953 bis 2016 entstanden sind, nicht vorkommt! Und das, obwohl der Mensch der zentrale Akteur ist als Ideengeber, Planer, Handelnder, Entscheider.

 
Aus heutiger Sicht ist das Fehlen mehr als erstaunlich. Sucht man nach möglichen Ursachen, so bieten sich an: entweder das ist vergessen worden, was in Anbetracht der großen Zahl von Modellgestaltern und im Hinblick auf die lange Zeit ziemlich unwahrscheinlich ist, oder dieser "Faktor" wurde mit Absicht ausgeblendet, weil  viel zu kompliziert und zu wenig berechenbar. Nach damaligem Verständnis war Innovation etwas rein Sachliches, in erster Linie Technisches; da störte der Mensch nur.

Eine Parallele drängt sich auf: in den Wirtschaftswissenschaften galt der "homo oeconomicus" lange Zeit als alleiniges Erklärungsmuster für menschliches Handeln. Doch diese Vorstellung ist obsolet geworden, weil inzwischen empirisch mehrfach widerlegt. In der Innovationswissenschaft und -Praxis muß dieser Umdenkprozeß noch stattfinden.

Abgesehen von den Folgen dieses Systemfehlers , die an anderer Stelle noch eingehend beleuchtet werden, bedeutet das Ausblenden des Menschen, daß die emotionalen Momente, die es beim Innovieren auch gibt, fehlen, ebenso wie das nicht regelbasierte Handeln der Akteure sowie sämtliche Komponenten der Interaktion und Kommunikation zwischen den Beteiligten.

Erkenntnis: Menschliche Entscheidungen sind das Resultat einer komplexen Mischung aus logischem Denken und rationaler Argumentation verbunden mit emotionsgesteuertem Verhalten und situa-tionsbezogenem Handeln.

Highlight: Der Mensch steht im Zentrum des Innovationsgeschehens. Dieses Faktum ist unabdingbar und daher Bestandteil realistischer, leistungsfähiger, Nutzen bringender Modelle.
 
 

Evolution

Eine für die Fachwelt überraschende Erkenntnis hat ihren Ursprung in Diskussionen. Mehrfach ist in der Vergangenheit in loser Runde die Frage gestellt worden, warum Dieses oder Jenes entstanden ist, obwohl es dafür keine unmittelbare Notwendigkeit gab und obwohl es sich nicht um logische Weiterentwicklungen handelte; eher wie eine plötzlich "vom Himmel gefallene" Idee.

Das löste Nachforschungen und gezielte Recherchen aus. Bevor wir zum Ergebnis kommen, soll festgehalten werden: nach herrschender Lehre gibt es für Innovationen zwei Antriebskräfte:

Market-Pull, also das Ziehen des Marktes, weil es Bedarf zur Lösung eines Problems gibt und Technology-Push, also der Druck, praktische (möglichst viele) Anwendungen zu suchen und zu finden für eine neu entwickelte Technologie, von der angenommen wird, daß es dafür Potential gibt und dieses zu erschließen gilt (möglichst als Erster).

Das ist allseits anerkannter "Stand der Technik". Etwaige weitere Quellen, aus denen Triebkräfte entstehen könnten, sind in der Literatur noch nie beschrieben worden. Da das Spektrum der von außen wirkenden Kräfte abgedeckt schien, wurde der Suchprozeß darauf gelenkt, ob es vielleicht im Innern des Menschen ruhende Kräfte geben könnte. 
  
Nach Auswertung der Recherche-Ergebnisse und Abwägen der Pro- und Contra-Argumente, blieb als mögliche Quelle übrig, was "Gen-Dynamo" genannt worden ist, also ein Gen oder eine Genkombination, welche im Verlauf der Evolution entstanden sein könnte und die Ursache für unsere Schöpferkraft sein muß.

Auf Begeisterung stieß die im Jahr 2017 publizierte These in der Fachwelt nicht gerade; eher auf Skepsis oder abwartende Haltung. Ein Jahr später fand sie jedoch kompetente, internationale Bestätigung: 
 Drei  Forschergruppen (University of California, Université Libre, Brüssel und Max-Planck-Institut, Dresden) veröffentlichten Ergebnisse, wonach "eine ganz bestimmte Gengruppe, die sie gefunden haben, als Schlüsselerfindung für den menschlichen Intellekt bezeichnet wird" (F.A.Z. vom 06.06.2018; S. N1).

Erkenntnis: Es gibt Fälle, die von den etablierten Denkmustern nicht gedeckt sind und die von der herrschenden Theorie nicht erklärt werden können.

Highlight: Mit dem "Gen-Dynamo" wurde eine dritte Quelle für das Werden von Innovationen gefunden. Diese innere Antriebskraft tritt neben die beiden bekannten äußeren Antriebskräfte.
 
 

Kompetenz

Innovationskompetenz ist in der Lehre und in der Praxis "unterbelichtet". Es wird vorausgesetzt, daß die Mitarbeiter,  die für das Innovieren eingesetzt werden, diese Eigenschaft haben.
Zu den Fakten: bewirbt sich ein Handwerks- oder Industriemeister bei einem Unternehmen, wird der Meisterbrief als Nachweis für eine Mindest-Qualifikation gefordert. Er ist ein Muß für die Einstellung.
 
Bewirbt sich ein Hochschulabgänger für eine Aufgabe, die mit Innovation zu tun hat, fragt kaum ein Personaler nach entsprechenden Belegen oder Nachweisen, ob der Bewerber kompetent genug ist, innovativ tätig sein zu können.
 
Der Autor hat im Mai 2014 bei den Inhabern der Innovations-Lehrstühle von 32 deutschen Universitäten und Hochschulen eine Umfrage abgehalten. Gefragt wurde mit jeweils persönlichen Anschreiben, ob das Thema in Lehrplänen explizit behandelt wird und welche Vorlesungen, Übungen und Seminare mit anschließenden Befähigungs-Nachweisen es gibt. Ergebnis: kein einziger Professor hat geantwortet!
 
Dabei gibt es ein Hilfsmittel, das Schalenmodell des Autors (Lit.: "Mit Innovations-Kompetenz zu mehr Wettbewerbsstärke und Unterneh-menserfolg", Personalwirtschaft 01/2015). Es zeigt die inzelnen
Kompetenzgebiete auf: wo gibt es Stärken, wo Schwächen und wo gibt es Potential. Es zeigt das jeweils nötige Maß auf und ermöglicht Vergleiche.
 
Wenig bekannt ist offensichtlich auch, daß es viele Master-Studiengänge zum Thema Innovation gibt. Eine weltweite Übersicht unter https://www.innovationsmanagement.se listet 10 "Masters of  Innovation", die erworben werden können (Erasmus University, Rotterdam / NL; Emlyon Business School, Lyon / F; Universidat Ibanez, Santiago Chile; Université Paris-Dauphine / F; State University of Management Moscow / RUS; Toulouse Business School, Toulouse / F; Grenoble Ecole de Management, Grenoble / F; National Chengchi University, Taipeh / Taiwan; Aarhus University, Aarhus / DK; Deusto Business School, Bilbao / E.

 
Erkenntnis: Innovationskompetenz sollte sowohl in Lehre und Ausbildung als auch in der Praxis einen höheren Stellenwert bekommen.

Highlight: Nutzbringende Kompetenz ist erlernbar und trainierbar; sie resultiert vorwiegend aus Anwendung und Erfahrungslernen in Teams. 
Mit dem "Schalenmodell" wird ein Tool hierzu angeboten.

Wissenschaft und Forschung

Forschung bedeutet viel Geduld, sehr langen Atem, herbe Enttäuschungen und vor allem eine Menge Arbeit. Denn Forschung heißt: Systematische Suche nach neuen Erkenntnissen einschließlich deren Dokumentation, Publikation und Kommunikation. Es geht darum, Zusammenhänge und Wechselwirkungen aufzuzeigen zwischen technischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Faktoren und daraus Folgerungen abzuleiten für die Gestaltung von Innovationsprozessen.

Die existierenden Theorieteile widmen sich Facetten des Gesamtphäno-mens Innovation, wobei unter Phänomen verstanden werden soll: etwas, was nicht genau beschrieben werden kann. Hier eine Auswahl:

-  die Schumpeter´sche Theorie, also der klassische Ansatz
-  die neoklassische Theorie nach Arrow, Grup,  Hicks u.a.
-  die institutionen-orientierte Theorie nach Freeman, Nelson u. Winter, oder
   Pavitt
-  die evolutions-orientierte Theorie nach z.B. Erdmann, Tübingen (1993)
-  die angebots- und nachfrage-orientierten Theorien, insbesondere die
    bekannte Push-/Pull-Theorie nach Weckwerth, Berlin (1999)
-  die unternehmerischen Theorien, etwa nach Pyka, Hohenheim
-  die interaktions-orientierten Theorien nach Fichter u. Antes, Berlin (2007)
-  regionale Innovationstheorien gem. ETH, Zürich (2018).
 
Erkenntnis 1: Es gibt keine umfassende, in sich schlüssige wissenschaftlich fundierte Innovationstheorie, sondern nur Teile. Und es gibt kein Theorie-gebäude, das uns aufzeigt, wie eine solche aufgebaut / zusammengesetzt / strukturiert sein müßte.

Erkenntnis 2: In der Innovationsforschung gibt es einen Zustand,  dessen man sich - trotz großer Tragweite - nicht bewußt ist, das "Reichtum-Problem".

In den zurückliegenden Jahrzehnten ist nämlich auf dem Gebiet der Innovation eine so große Menge an Methoden, Verfahren, Modellen und Tools entstanden, daß diese Übermenge selbst von Experten kaum noch überblickt werden kann. Für den "Normal"- oder "Durchschnitts"-Innovierenden ist das eine nicht zu beherrschende Situation. Er ist mit der Aufgabe, das bestgeeignete Hilfsmittel für den aktuellen Fall auszuwählen, überfordert. Das Instrumentarium umfaßt einige hundert Hilfsmittel, die in zwei Arbeiten gut dokumentiert sind.

Ursache hierfür ist die unbekümmerte Ausweitung des Instrumentariums im Bestreben, möglichst viele (auch exotische) Fälle zu erfassen. Was fehlt, sind vollständige Übersichten mit Empfehlungen für optimale Einsätze.  Rückbau, Reduktion oder Konsolidierungen hat es nicht gegeben. Was der Anwender auswählt, ist mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Die Gesichtspunkte Effizienz und Effektivität kommen in diesem "Spiel" nicht vor. Das "Irgendwie" regiert. Systematisches Arbeiten sieht anders aus. 

Geschäftsmodelle

Für "Geschäftsmodelle" fehlt in Wissenschaft und Praxis eine allgemein akzeptierte Definition.  Hier soll darunter verstanden werden: die spezifische Art und Weise, wie Know-how, Kompetenz und Finanzierungsquellen eines Anbieters mit den Wünschen und Bedürfnissen einer möglichst großen Gruppe von Anwendern / Nutzern zusammen gebracht werden können, damit daraus eine stabile Win-Win-Situation wird.

Entstanden ist das Konzept im Zuge des Aufkommens der Internet-Ökonomie in den 1990er Jahren. Die Ursachen liegen vermutlich jedoch tiefer und sind multibler Natur. Es zählen dazu weitgehend gesättigte Märkte, Globalisierung, Digitalisierung, und Strukturwandel sowie gesellschaftliche Veränderungen in Wertvorstellungen, Arbeitswelt, Kultur, Freizeitverhalten. Beispiel: gehört es noch zum Status, ein eigenes Auto haben zu müssen oder ist Anderes wichtiger?

Dieser Vielfach-Wandel, der oft disruptiv verläuft und den Nutzen in den Vordergrund stellt, geschieht so massiv und so schnell, daß dem die gewohnten Ordnungen, Abläufe und Muster nicht mehr standhalten. Die aus den Umwälzungen und Verwerfungen entstehenden Herausforderungen sind so grundlegend, daß "Business" in vielen Fällen neu gedacht und gemacht werden muß. (Lit.: "Business im Umbruch", ein Diskussionsbeitrag, der zum 68. Deutschen Betriebswirtschafter-Tag der Schmalenbach-Gesellschaft in Düsseldorf am 24./25.09.2014 als Diskussionsbeitrag eingereicht worden ist).

Ein herausragendes Beispiel ist der Fernbusmarkt; früher streng reguliert, hat ihn die Bundesregierung 2013 freigegeben. Aus einem Start-up ist im Verlauf von drei Jahren in Deutschland ein Monopolist geworden: Flixbus mit einem Marktanteil von 90 %. Und das mit einem Verkehrsmittel, von dem man dachte, es sei out. Flixbus hat mit einem bestechenden Geschäfts-modell (Niedrigpreise, Internet-Vertrieb, daten-basierte Streckenplanung) das Fernreiseverhalten verändert (manager-magazin vom 16.05.2017).
 
 

Das Phänomen


Mit "Phänomen" wird i.a. etwas bezeichnet, das wir nicht genau fassen / beschreiben / erklären können; etwas, das uns verschwommen / diffus vorkommt. Wir haben keine passenden Begriffe, es mangelt an Vergleichen.
 
Innovation ist ein solches Phänomen, weil es komplex ist. D.h.: es fehlen uns vollständige Informationen über die meist große Zahl von Einzelkomponenten und insbesondere ihrer Wechselwirkungen.
Innovation hat großen Einfluß auf Wettbewerbskraft, Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand einer Region und hat nicht nur technische, sondern auch soziale, gesellschaftliche und kulturelle Effekte; z.B. im Hinblick auf das Image von Unternehmen, auf Investitionen, Steueraufkommen, Fördergelder und die Attraktivität als Standort.
   
Sehr oft ist versucht worden, das Innovations-Phänomen zu definieren.
2009 hat der Autor 30 der gängigsten Interpretationen im "Terminologie-Handbuch" zusammengestellt. Alle sind mit Mängeln behaftet (es werden nur einzelne Aspekte, bestimmte Sichtweisen oder Konstellationen berück-sichtigt). Und selbst "halb-offizielle" Definitionen wie diejenige der OECD (Oslo-Manual, 3. Edit. von 2005) sind in Anbetracht ihres Alters von 13 Jahren von der hoch-turbulenten Realität überholt. Trotzdem wird die OECD-Definition von der "Expertenkommission Forschung und Innovation, EFI"
im Gutachten 2016 für die Bundesregierung ohne Ergänzung oder Veränderung verwendet.
   
Erkenntnis: Es fehlt eine neuzeitliche umfassende Definition, eine, die vielen Ansprüchen genügt.

Der Autor hat einen mehrdimensionalen Ansatz gewählt mit übergreifenden Eigenschaften. Diese Definition ist:

-  gegenstands-unabhängig
-  branchen-, sektor- und bereichs-neutral
-  disziplinen-unabhängig
-  prozeßketten-umfassend
-  holistisch-systemisch.

Das Highlight dieses Kapitels, die Definition lautet:

Hauptsatz 1: Innovation ist erfolgreich realisierte, nutzenstiftende Problemlösung durch neue Ansätze, neuartige Konzepte, noch nicht dagewesene Kombinationen, Konfigurationen o.ä.
                         
Hauptsatz 2: Sie kann sich beziehen auf neue Erzeugnisse, Dienstleistungen, Verfahren, Organisationsformen, Strukturen, Prozesse, Märkte, Geschäftsmodelle u.a.m.
                         
Hauptsatz 3: Sie umfaßt die gesamte Kette von der Idee bis hin zum Kunden, Käufer, Betreiber, Anwender.

 

Das Paradigma

 
Was ist ein "Paradigma"? Insbesondere: was ist ein Innovations-Paradigma? Das wird in der Literatur von den Autoren - sofern überhaupt behandelt - entweder verhüllt, mit plakativen Formulierungen überspielt oder - man könnte fast sagen listigerweise - als bekannt vorausgesetzt. Und das, obwohl kaum ein Mensch erklären kann, was man unter einem Paradigma versteht.
 
 Außerdem gehen die Autoren mit dem Begriff recht eigenartig um;
 hier einige Beispiele:

H. Chesbrough (in: "Open Innovation"; Oxford University Press, 2006) erhebt kurzerhand sein neues Modell zu einem Paradigma. Und das bei rund 100 anderen Prozeßmodellen der Innovation!
R. G. Fichman (in: Going beyond the Dominant Paradigma", J. of the Ass.for Information Systems, Aug. 2004) postuliert ein bestimmtes Paradigma als dominant, ohne zu sagen, welches denn die anderen - offensichtlich subdominanten - Paradigmen seien und warum.
Hohwald / Beerheide (in: "Soziale Innovation", Springer, 2010) verwenden den Begriff eher ideologie-behaftet als sachlich konkret.
E. von Hippel (in: "Das User Innovation Paradigma", MIT Press, Cambridge, 2016) "erfindet" eine "User-Innovation" und macht daraus gleich ein "User-Innovation-Paradigma", obwohl es überhaupt keine Innovation ohne User geben kann.
   
Sprachwissenschaftlich bedeutet "Paradigma" (griech.): Muster. In unserem Fall ist ein Innovations-Paradigma also ein Muster, eine Vorlage darüber, wie das Innovieren "funktioniert" und was man beim Innovieren üblicherweise "macht".

Ein Innovations-Paradigma ist hochstabil, also veränderungsresistent. Wird es beschrieben, so sollte das sachlich, objektiv, neutral und wertfrei geschehen. Denn:

        Ein Innovations-Paradigma ist so etwas wie ein ungeschriebenes
        Zentralgesetz, ein unbewußter Imperativ für unser Innovationshandeln.
 
Erkenntnis:
Das Innovations-Paradigma ist vor 2016 noch nie definiert worden.
Anmerkung: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnete im Jahr der Veröffentlichung durch den Autor keinen einzigen Artikel zum Stichwort: "Innovations-Paradigma."

Highlight: Ein Innovations-Paradigma ist ein Set an charakteristischen Merkmalen, vorherrschenden Mustern und gewachsenen Konventionen.
Es beinhaltet vier Kernelemente:
Wesensmerkmale, Deutungsmuster, Handlungsmuster und Kommunikation.
Inhalte und Struktur des geltenden Innovations-Paradigmas wurden mit Bild veröffentlicht in:
Lit.: "Ein Paradigmen-Umbruch beim Innovieren"?  (2016).

Innovation, Schein-Innovation, Me-too-Innovation, Nicht-Innovation
 
Die fehlende umfassende, allgemeingültige, offizielle und von der Fachwelt anerkannte Definition von Innovation sorgt immer wieder für Mißver-ständnisse und Verwirrung; sowohl im Alltag wie durch Publikationen.
Sogar zu juristischen und finanziellen Folgen kann es kommen.
 
Und ob es sich im konkreten Fall wirklich um eine Innovation handelt, ist keineswegs immer eindeutig. "Innovationsämter" oder "Innovationsgerichte", die das klären könnten, gibt es nicht. Typische Fragen im Hinblick auf diese Problematik sind z.B.:
   
 -  Wann kann vom Innovator mit Berechtigung behauptet werden, seine
    Neuerung sei eine Innovation?
-  Wann glaubt ein Käufer / Nutzer, daß er wirklich eine Innovation erworben
    hat?
-  Weshalb anerkennt die Fachwelt, daß es sich tatsächlich um eine
    Innovation handelt?
-  Unter welchen Bedingungen kann eine Neuerung ehrlicherweise als
    Innovation beworben werden, ohne daß es zu enttäuschten Erwartungen
    kommt?

Das zeigt: es besteht Bedarf, zwischen unbewiesenen Behauptungen / Meinungen / Ansichten einerseits und fundierten, nachvollziehbaren Aussagen andererseits unterscheiden zu können.
   
Erkenntnis: Es fehlen eindeutige Unterscheidungs-Merkmale sowie praktische Tools zur Handhabung in der Praxis.

Highlight: Der Autor hat deshalb ein Evidenz-Raster entwickelt, wodurch zwischen echten Innovationen, vorgetäuschten Schein-Innovationen, nutzlosen Pseudo-Innovationen, Innovations-Imitaten u.a. Formen per überprüfbarem Vorgehen mit klaren Kriterien unterschieden werden kann.
(Lit.: "Wann ist eine Innovation wirklich eine Innovation"?, 2014)
 

High-Level- Innovationen und andere Klassifizierungen

In der Querschnitts-Disziplin Innovation sind im Laufe der Jahrzehnte weit über 1000 Begriffe entstanden; aus Notwendigkeit, Zufall, Sprachreichtum der Akteure oder anderen Gründen. Eine Zusammenstellung liefert das "Handbuch Innovations-Terminologie" (2009); siehe: Literatur.
   
Erkenntnis: Es herrschen inhaltlicher Wildwuchs und sprachliches Chaos.
Es gibt keine Ordnung, keine Differenzierungen, keine Strukturen, keine Schemata zur Klassifizierung.

Highlight: Der Autor hat Begriffs-Übersichten in Tabellenform mit grafischen Baumstrukturen und dazugehörigen Beschreibungen geschaffen. (Lit.: "High-Level-Innovation", 2015) sowie "Interpretation eines Phänomens", 2016).
 
 

Das Problemfeld

Systemfehler, Mängel und Strukturschwächen

Die im Zeitraum 1953-2016 entstandenen rund 100 Prozeßmodelle der Innovation haben mehrere Systemfehler:
 -  der Mensch kommt darin nicht vor, obwohl er Planer, Entscheider,
    Ausführender, Kommunikator und Verantwortlicher ist
 -  der gesamten Konzeption fehlt es an Realitätsnähe
    (es gibt zu viele Idealisierungen und Vereinfachungen)
 -  die Modelle sind einsträngig und linear; d.h. sie entsprechen reinem
    Wunschdenken
 -  die Modelle beinhalten keinerlei Regelung; d.h. es fehlen Rückführungen,
   ohne welche die Praxis nicht funktioniert.
 
 Die Modelle haben Mängel:
 -  die Modelle sind Ausschnitt-Darstellungen, ohne daß darauf hingewiesen
    wird (auf Postkartenformat läßt sich das hoch-komplexe Neuerungs-
    geschehen nicht wiedergeben)
 -  die Modelle typisieren und haben Lücken; ihr Abbild-Charakter ist
    demzufolge fraglich bis wenig hilfreich
 -  die Modelle haben einen gravierenden Prinzipmangel, denn sie blenden
    vollkommen aus, daß menschliche Entscheidungen das Resultat einer
    Mischung sind aus logischem Denken und rationaler Argumentation
    verbunden mit emotionsgesteuertem Verhalten und situationsbezo-
    genem Handeln.
 
 Die Strukturschwächen der Modelle haben zur Folge (siehe weiter unten im Detail):
 -  es gibt spektakuläre Flops und sehr hohe Flopraten
 -  es gibt Fehlallokationen von beträchtlichem Ausmaß
 -  über die Verluste infolge von Fehlentscheidungen setzt man sich hinweg;
    bzw. sie werden verschwiegen.
 
Erkenntnis: Den etablierten Prozeßmodellen fehlt es an Effizienz und Effektivität.
Sie sind methodisch, strukturell und inhaltlich auf dem Niveau des vorigen Jahrhunderts stehen geblieben und nicht an die veränderten Anforderungen und heutigen Möglichleiten angepaßt worden.

Highlight: Das Mehrwert-Innovationsmodell des Autors hat daraus gelernt ist ist so konzipiert, daß es die oben genannten Mängel nicht gibt.
 
 

Hindernisse, Hürden und Barrieren

Das Innovieren keine leichte Übung ist, die man "g´schwind" mal so "nebenbei" erledigt, weiß Jeder mit etwas Erfahrung. Eher ist der Prozeß mit einer anspruchsvollen Wanderung im Gebirge zu vergleichen. Von der Idee bis zum gewollten Ergebnis will alles bedacht sein. (Wir wollen ja keinen Flop landen).
 
Angefangen vom Gebiet (Geschäftsfeld) und vom Startpunkt in tiefer, mittlerer oder höherer Lage (Schwierigkeitslevel) mit Anreise (verschiedene Wege) bis hin zum Zielpunkt (Ergebnis) mit Rückreise (Vermarktung). Die Ausrüstung muß stimmen (Tools), der Proviant (Finanzen) muß reichen,
 Wetter und Klima (Umwelt) müssen berücksichtigt werden u.v.m.
 
Unterwegs müssen Bäche und Schluchten (Hindernisse) überwunden, umgestürzte Bäume (Barrieren) umgangen, Klettersteige (Hürden) gemeistert werden. Und es zeigt sich, daß es gut ist, wenn man improvisiren kann, wenn Unvorhergesehenes eintritt.
 
In Lit.: "Barrieren, Hindernisse ..." 2016 ist die Problematik mit ihren Ursachen und Wirkungen einschließlich Beispielen, Killerfaktoren und Stimulantien ausführlich behandelt worden.
 
Erkenntnis: Es gibt sechs Widerstandsarten beim Innovieren und wir kennen sie ziemlich genau.

Highlight: Es gibt Maßnahmen (kultureller, organisatorischer, personeller und finanzieller Art), wie Widerstände überwunden werden können.


Fehlallokationen, Verluste und Flops

Die unzureichende Effizienz und Effektivität der eingeführten Modelle führt dazu, daß Ressourcen aller Art falsch, unrationell oder suboptimal einge-setzt werden; anderweitig eingesetzt, wäre ihr Nutzen größer gewesen.
 
Diese Fehlallokationen an Manpower, Finanz- und Sachmitteln mindern die Leistungskraft von Unternehmen und Gesamtwirtschaft.
 Welche Verluste in welcher Höhe durch dieses Verhalten eintreten, ist offensichtlich nicht allen Verantwortlichen in vollem Umfang bewußt (sonst wäre das abgestellt). Es wird für sinnvoll gehalten, diese Verluste hier zu benennen:
 
Gemeint sind hier Markt-, Kunden- und Imageverluste. Im Einzelfall können sie existenzgefährdent sein.
Woran im Regelfall überhaupt nicht gedacht wird, sind die Zeitverluste, die dadurch entstehen, daß im Flopfall ein neues Projekt aufgesetzt werden muß, das erneut seine Zeit beansprucht.
 
Währenddessen kann der Wettbewerb ungestört seine Position ausbauen, bzw. verbessern. Das ist normalerweise nicht mehr aufzuholen. Die Verluste hieraus sind im Normalfall zwar meist nicht zu beziffern, aber sie sind unzweifelhaft schädigend.
 
Über Flops wird nicht gerne geredet, man könnte sagen: das Thema ist tabu. Nur die Groß-Flops erreichen Bekanntheit. Beispiele: die Magnetschwebebahn Transrapid, das Video-Kassettensystem Betamax, der Ford Edsel oder Windows-Vista. Die Masse der kleineren Flops verbleibt im Dunkeln. Deren Zahl jedoch ist immens. Je nach Quelle (s. Lit.: "Disruption im Innovations-Management", 2018; S. 13) sind es 9 von 10, 72 % 60-70 %. Es werden Fehl-Investments von Milliarden € pro Jahr im zweistelligen Bereich genannt.

 
Erkenntnis: Trotz der sehr großen Bedeutung des Themas gibt es (mit Ausnahme des Foodbereichs) nur wenige belastbare Untersuchungen.


Wettlauf und Wettbewerb

Zunehmender Wettbewerb, sowohl hinsichtlich Umfang, Härte und Bedingungen als auch Region (regional, national, international, global) verlangen auf dem Gebiet der Innovation den Einsatz des gesamten Instrumentariums und das Ausreizen aller Möglichkeiten.
 
Strukturwandel, Digitalisierung, Disruptionen und andere wirkmächtige Kräfte, die mit Vehemenz und hoher Geschwindigkeiten auftreten, zwingen dazu. Es genügt nicht mitzuhalten, man muß vorne dabei sein.
 
In sportlichen Wettkämpfen geht es um Pokale, um Prämien, um Namen. Manchmal entscheiden hundertstel Sekunden über Sieg oder Platz. Im Wirtschaftswettbewerb geht es bei großen Konzernen um die Rangfolge auf Milliarden-Märkten, bei den Hidden-Champions um weltweite Innovations-führerschaft.
 
Wettlauf ist ein eindimensionales Geschehen; einziges Kriterium: Geschwindigkeit. Innovations-Wettbewerb dagegen ist mehrdimensional;
 es kann sich um einige bis viele Kriterien handeln. Beispiele: Kosten, Ertrag, Marktanteile, Kunden-Nutzen, Image.
 
Während es für den Wettbewerb von Regionen offizielle Rankings gibt
(s. Lit.: "Innovations-Wettlauf und Innovations-Wettbewerb", 2016), fehlt eine entsprechende Rangeinstufung bei den Unternehmen.
Für beide Wettkampfarten gibt es Bestimmungsgrößen, die sich allerdings im Zeitablauf verändert haben. Heute rangieren als Erfolgsfaktoren ganz vorne: das Realisieren von Monopolgewinnen auf der Anbieterseite und die Nutzenmaximierung auf der Nachfrageseite.
 
Erkenntnis: Wir sind konfrontiert mit sehr großen und früher nicht gekannten Veränderungsgeschwindigkeiten auf allen Gebieten; nicht nur beim Innovieren selbst, sondern ganz generell beim Lernen, Umlernen, Denken, Neu-Denken, Entscheiden und Handeln.
Vieles hat größere Tragweite, verlangt wir mehr Nachhaltigkeit.

Highlight: Wir gewinnen, wenn wir uns beim Innovieren hyper-kreativ und unkonventionell verhalten. Wir werden Erfolg haben, wenn wir Chancen suchen und sie umgehend mutig ergreifen.
 
 

Mißbrauch

Innovationen haben - wie Medaillien - eine Vorder- und eine Rückseite; man könnte auch sagen: eine Sonnen- und eine Schattenseite. Die Sonnenseite ist eine Erfolgsgeschichte. Sie wird in Wort und Bild bejubelt; mit Preisverleihungen, Events und Presseterminen. Mit der Sonnenseite verbindet man: super, toll, modern, fortschrittlich.
 
Die Schattenseite wird tabu-artig verschwiegen. Kaum Jemand weiß, daß es sie überhaupt gibt. Hier geht es weniger schön zu: Da findet man Täuschung, Betrug, Trittbrettfahren, unlautere Verwendung des Begriffs, Ausnutzen von Lücken etc, etc.
 
Spricht man mit Eingeweihten über diesen weitverbreiteten Mißbrauch, ist in der Regel Unverständnis  die häufigste Reaktion; nach dem Motto: das ist ein Kollateralschaden, den muß man - im Intersse der guten Sache - dann eben hinnehmen. Dabei gäbe es eine Lösung.
 
Erkenntnis: Es gibt seh oft Innovations-Mißbrauch und es wird nichts dagegen unternommen.

Ein persönliches Erlebnis möge als Beispiel dienen: Eine Erfindung des Autors (angemeldet 1955 und patentiert 1958) wird 2012 auf der "Internationalen Messe Achema" als Neuheit ausgestellt, mit einem "Innovation Award" prämiert und in der Fachpresse beworben.
Feststellung: Was damals neu war, ist 60 Jahre später längst zum Standard im Chemieanlagenbau und zum Allgemeingut geworden. Die Auszeichnung ist Mißbrauch. Denn es ist durch Fakten belegt, daß der ausgestellte Gegenstand (ein Ventil) nicht das für Innovationen zwingend erforderliche Kriterium "neu" erfüllt.

In Lit.: "Mißbrauch ...", 2015 sind weitere Beispiele aufgeführt (Einzelfälle, Gruppenfälle, Großfälle).
D.h. Innovations-Mißbrauch ist nicht selten. Wir kennen 6 Arten: absichtlich, unabsichtlich, wissentlich, unwissentlich, versehentlich, widerrechtlich.
Das Verhalten der Akteure reicht von naiv, plump, subtil, raffiniert, unlauter bis hin zu moralisch verwerflich und illegal. Die Anreize sind groß, denn sanktionen sind nicht zu befürchten.

Erkenntnis: Während andere Formen geistigen Eigentums geschützt sind (Erfindergesetz / ArbnErfG, Patentgesetz / PatG, Musterschutzgesetz / MuSchG, Designgesetz / DesignG und das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb /UWG, sind Innovationen gesetzlich nicht expressis verbis geschützt.

Anmerkung: Als unlauter gilt, wenn die "Verpackung" suggeriert, beim Inhalt handele es sich um eine Innovation, aber keine echte wahre Neuerung drin ist. Dann liegt ein klarer fall von Täuschung vor. Wobei schon die Absicht strafbarsein kann.

Das UWG versteht unter unlauter "geschäftliche Handlungen, die geignet sind, die Interessen von Mitbewerbern, Verbrauchern oder sonstigen Marktteilnehmern spürbar zu beeinträchtigen."
Dazu gehört u.a. "den Werbecharakter zu verschleiern, Dritte zu täuschen, die Wertschätzung von Waren und Dienstleistungen auszunutzen oder Merktteilnehmer irrezuführen".

Highlight: Eine Lösung wäre, Innovationen in das UWG explizit einzufügen.
Anmerkung: Entsprechende Anregungen an die Bundesministerien für Justiz und Wirtschaft in Berlin sind leider nicht auf Widerhall gestoßen.


Innovations-Preise

Zur Sonnenseite der Innovations-Medaille gehören Auszeichnungen, Ehrungen, Preise. Damit verbunden sind Aufmerksamkeit und Publicity. Doch schon in Lit.: "Innovationspreise, deutschland-, europa- und weltweit" (2015), S. 2 wurde gefragt: Sind Innovationspreise nützlich oder Blendwerk,
Aura oder Alibifunktion? Haben sie meßbare Effekte oder dienen sie nur der Selbsdarstellung?
1998 wurde von kompetenter Stelle gar die Ansicht vertreten, sie seien zwar gut gemeint aber wirkungslos.
 
In vorgenannter Arbeit wird u.a. behandelt:
 -  Was ist ein Innovationspreis?
 -  Wozu dient ein Innovationspreis?
 -  Welche Erwartungen haben die Beteiligten?
 -  Auswahl und Procedere bei der Ermittlung der Preisträger
 -  Inhalte und Struktur einer Datei Innovationspreise
 -  Zusammenstellung von über 350 weltweiten Innovationspreisen.
 
 
Erkenntnis: Heutige Innovationspreise sind ein gern und häufig benutztes Multi-Talent; ein Transportvehikel für die unterschiedlichsten Erwartungen und Hoffnungen; allerdings mit einer sehr großen Güte-Bandbreite.

Highlight: Ein Innovationspreis der sich auf eindeutige, vergleichbare, objektive Faktoren stützt, der von Fachleuten mit nachprüfbarer Methodik ermittelt worden ist und der am Markt Erfolg hat - also ein Innovationspreis mit Qualitäts-Siegel - wäre  Ausweis für kreative Arbeit und verdiente Anerkennung für die dahinter stehende Leistung.


Das Mehrwert-Innovationsmodell

  

Die Neuerung

 

In den 65 Jahren seit 1953 sind rund 100 Prozeßmodelle der Innovation entstanden (Quellen: Lit.: „Das Mehrwert-Innovationsmodell ©  2017“; S. 4 und “Disruption im Innovations-Management“ 2018; S.13).

Diese Modelle stellen das komplexe Neuerungsgeschehen mittels weniger Elemente auf Postkartenformat dar. Befund: untauglich, weil realitätsfremd. Eine Illusion. -

Die System- und Strukturschwächen sowie die Mängel und Lücken der Modelle wurden in einer „Modell-Kritik“ im Einzelnen erläutert; s. Lit.: „Innovation total“ 2018; S. 4: Fehlallokationen an Manpower, Sach- und Finanzmitteln sowie Markt-, Wettbewerbs-, Image- und Zeitverluste.

Die Folgen sind bekannt und wurden mehrfach beschrieben. Eine Übersicht zu den Innovationsflops und den Flopraten findet sich in Lit.: „Disruption im Innovationsmanagement“ 2018; S. 14.

 

Für ein vollständiges und realitätsnahes Abbild des Innovationsgeschehens hat der Autor ein DIN A3-Format und 34 Elemente benötigt. Dennoch ist die Struktur klar und einleuchtend; die Darstellung ist sofort zu überschauen und der Inhalt zu erfassen: Kernbereich (18 Elemente; gegliedert in drei parallele Stränge), Vorbereich (9 Elemente) und Nachbereich (7 Elemente); siehe Lit.: „Innovation-Highlights“ 2018.

 

Die Vorteile und Nutzen dieser Neuerung für Personen, Organisationen und Institutionen wurden aufgelistet in: Lit.: „Disruption…“ 2018; S. 15

 

Erkenntnis: Das Geschehen auf dem Neuerungsgebiet ist komplex. Eine Reduktion auf wenige Elemente ist wirklichkeitsfremd. Ursachen, Wirkungen und Vorgehensweisen beim Innovieren können so nicht modellhaft abgebildet werden.

 

Highlight: Das Mehrwert-Innovationsmodell © des Autors stellt den Menschen in das Zentrum des Neuerungsgeschehens. Es ist mehrsträngig, hat Regelkreis-Charakter und berücksichtigt über die rationalen Aspekte hinaus auch das emotionale Verhalten und situations-bedingte Handeln der Akteure in Projektgruppen. Das Modell ist ein absolutes Novum; es gibt nichts Ähnliches.

 

 

Modell-Generationen

 

Die vorwiegend aus dem vorigen Jahrhundert stammenden, meist linearen Innovationsmodelle sind zu einer Gruppe zusammen gefasst worden und haben den Namen bekommen: Modelle der 1. Generation. Quelle: Lit.: „Disruption…“, 2018; S. 3.

Ihre Gemeinsamkeiten und ihre Unterschiede wurden dort aufgelistet. 

 

Die heutigen (und zukünftigen) Anforderungen sind gegenüber der Vergan-genheit völlig  anders. I.E. sind sie beschrieben worden (ebenda; S.6). Für eine neue Modell-Generation wurden Aufgaben, Ziele und Zwecke formuliert (ebenda; S. 7)

 

Daraus folgt: Aufbau, Struktur und Inhalte müssen sich im Vergleich zum bisher Üblichen grundsätzlich und ganz wesentlich unterscheiden (ebenda; S. 7-10). 

 

Erkenntnis: Alle bisherigen Prozessmodelle der Innovation haben System- und Strukturfehler sowie gravierende Mängel und Lücken. Sie wurden zu einer 1. Modell-Generation zusammen gefasst.

 

Highlight: Die total anders konzipierten und aufgebauten Modell der 
 2. Generation haben einen ersten Repräsentanten: Das Mehrwert-Innovationsmodell. ©  

 

 

Eine Disruption im Innovations-Management

 

Weil die Prozessmodelle der 1. Generation ihre Leistungsgrenzen bereits überschritten haben und keine Aussicht besteht, sie an die neuen Erfordernisse anzupassen,war ein radikaler Bruch zwingend. 

Den Modellen mangelt es insbesondere an Realitätsnähe, Effizienz und Effektivität. (Quelle: Lit.: „Disruption im Innovations-Management“ 2018).

 

Für wesentliche Fortschritte und zur Schaffung von Entwicklungspotentialen wurde deshalb eine 2. Modell-Generation geschaffen.

Ergebnis der Disruption: ein sozio-ökonomisch-technisches Regelkreis-Modell mit dem Menschen im Zentrum. Damit werden nicht nur die ratio-nalen Aspekte des Neuerungsgeschehens berücksichtigt, sondern auch die emotionalen einschließlich des motivatstions-gesteuerten Verhaltens und des situations-bezogenen Handelns der Akteure.

 

Zum Schluß wird ein Ausblick gewagt auf eine 3. Modell-Generation, die vermutlich mit KI ausgestattet sein wird.

 

Erkenntnis: Eine Weiterentwicklung von Innovationsmodellen der bisherigen Art ist zwecklos. Außerdem haben sie kein Zukunftspotential.

 

Highlight: der radikale Bruch, der vollzogen worden ist, ermöglicht neues Denken. Er bietet Chancen in ungewohnten Umfeldern, eröffnet vielfältige Möglichkeiten auf Gebieten mit Zukunft und ist ein Tool, das in die Welt des Strukturwandels passt. 

 

 

 

Der Einsatz von Brainware-Technologie

 

In Wissenschaft, Technik und Wirtschaft entsteht laufend neues Wissen; Vieles davon additiv, Manches davon verändert unsere Vorstellungen schleichend, Einiges allerdings ruptiv.

 

Die Auswirkungen sind unterschiedlich bis hin zu der Erkenntnis, dass wir unsere Ansichten und unser Verhalten anpassen oder gar verändern müssen. Ein typisches Beispiel hierfür ist der „homo oeconomicus“. Jahrzehnte lang war unumstößlich: der Mensch handelt nach wirt-schaftlichen Gesichtspunkten. Viele neuere empirische Experimente erbrachten jedoch andere Ergebnisse. Das etablierte Erklärungsmuster begann zu wanken und musste schließlich der Erkenntnis Platz machen, dass es als alleiniges Erklärungsmuster nicht taugt. Andere wirkmächtigere sind hinzu getreten. D. h., der multible Ansatz erwies sich als stärker.

 

Vor einer ähnlichen Situation steht heute das Innovations-Management. Auch hier muß sich die Einsicht durchsetzen, dass früher Gültiges unter den heutigen Gegebenheiten keinen Bestand mehr hat. 

Früher kannten wir Hardware und Software; mit der Publikation „Brainware-Technologie“ 2018 ist etwas hinzu getreten, das uns neue Möglichkeiten eröffnet, neue Betrachtungswinkel hinzu fügt und damit erweiterte, ver-besserte Ergebnisse bringt.

 

Erkenntnis: Während die Welt um uns herum sich hoch-turbulent weiterentwickelt, gilt das nicht für das Instrumentarium der bisherigen Innovationsmodelle. Die Erkenntnislücken werden ständig größer und unser Handlungs-Spektrum entfernt sich von der Aktualität.

 

Highlight: Der Einsatz von Brainware-Technologie, also das auf umfang-reichem Wissen basierende kreative Arbeiten verbunden mit dem erfahrungs-basierten Handeln liefert uns bislang unbekannte Perspektiven auf einem höheren Niveau. 
 
 DasMehrwert-Innovationsmodell ist fallspezifisch anwendbar;